bersetzen stellt einen vielschichtigen Prozess dar, der sowohl Sprache und Kultur des bersetzenden als auch die Wahrnehmung von Sprache und Kultur des bersetzten transformiert. Die Diskussion, inwieweit literarische Texte im Hinblick auf ihre individuelle Form und ihren kulturell fremden Gehalt bersetzt werden k nnen, erhielt in Deutschland um 1800 - gerade auch im Zusammenhang mit antiker Literatur - eine neue Qualit t; viele der damals aufgeworfenen Fragen pr gen bis heute den bersetzungstheoretischen Diskurs.
Der Band versammelt Beitr ge, die exemplarisch das bersetzen als hermeneutisches Problem, als Vermittlung, als Suche nach der quivalenten Form und als sch pferischen Prozess untersuchen. Gegen ber der vorherrschenden dualen Betrachtungsweise, die sich an polaren Schlagw rtern wie "frei / treu", "verfremdend / einb rgernd" u. . orientiert, hat dieser Zugriff den Vorteil, dass verschiedene Konzeptionen und Funktionen des bersetzens sich nicht von vornherein gegenseitig ausschlie en, sondern in unterschiedlichen Gewichtungen auch zusammen auftreten k nnen und so eine differenziertere Bestimmung des komplexen Vorgangs des bersetzens erm glichen.