Als eines der Kriterien zur Identifizierung eines romischen Kaiserbildnisses galt bisher der Nachweis von antiken Repliken. Diese Regel kann nicht mehr aufrecht erhalten werden: Auch von Bildnissen nicht-kaiserlicher Personen lassen sich antike Repliken nachweisen. Das gilt nicht nur fur die Bildnisse von Angehorigen der Oberschicht, sondern auch fur die einfacherer Burger. Das Phanomen ist in allen Teilen des Romischen Reiches, in denen Bildnisse hergestellt wurden, zu finden. Die zur Zeit nachweisbaren Beispiele sind in diesem Buch zusammengetragen worden. Einige Falle waren schon lange bekannt (Herodes Atticus, Athenais, Polydeukion), jedoch hat die Forschung daraus keine Konsequenzen gezogen. Bildnisrepliken wurde nicht nur in der Offentlichkeit aufgestellt, vor allem in Grabern bot sich die Moglichkeit, die Verstorbenen in mehrfachen Bildnissen zu ehren. Allerdings lassen sich nur wenige entsprechende Fundzusammenhange nachweisen, denn Bildnisse aus diesem Bereich wurden als "Dubletten" durch den Kunsthandel in der Regel auseinandergerissen. Aus der Gruppe der antiken Bildnisrepliken mussen die in der Neuzeit nach beruhmten antiken Vorbildern hergestellten Kopien ausgeschieden werden. In der alteren Forschung sind sie teilweise als antike Kopien angesehen worden und wegen ihres vorgeblichen Replikencharakters irrtumlich auf romische Kaiser und deren Angehorige bezogen worden. Es ist allerdings nicht immer ganz einfach, die neuzeitliche Entstehung nachzuweisen. Im Anhang B sind dazu die wichtigsten Beispiele zusammengestellt. Der Anhang A stellt die mehrfachen Portrats derselben Person an Grabaltaren und Sarkophagen zusammen, die als Musterbeispiele fur Privatportrats mit Repliken angesehen werden konnen.
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