"Politiker und Politikerinnen sollten bei ihrem Wettstreit um politische mter keine Gewalt anwenden." Das ist eines von vielen Beispielen f r normativ-evaluative Hypothesen. W hrend innerhalb der zust ndigen politikwissenschaftlichen Teildisziplin "Politische Theorie" der Methodologie der Ideengeschichte ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet wird, lernen Studierende bisher sehr wenig dar ber, wie methodologisch mit normativen Hypothesen aus der Welt der Politik verfahren werden kann.
Dieses Buch ist in zwei Teilen aufgebaut. Im Grundlagenteil werden die Beweisbarkeit bzw. Falsifizierbarkeit von normativen Hypothesen, der Status von empirischen Daten f r normative Hypothesen und die Sein/Sollens-Dichotomie in den Blick genommen. Im Anwendungsteil wird dann anhand eines Beispiels performativ die Praxis des normativen Forschungsansatzes demonstriert. Als Pr fkriterien f r normative Hypothesen kommen dabei der Schleier der Unwissenheit, das diskursethische Verfahren, das Verfahren des Unabh ngigen Beobachters und der Kategorische Imperativ zum Einsatz.