Die Umwelt wird zunehmend als vierte Grundkategorie der Geschichtswissenschaft neben Politik, Wirtschaft und Kultur wahrgenommen, aber gerade zum Fr h- und Hochmittelalter fehlten bislang systematisch vergleichende Untersuchungen der Naturereignisse. Da die bisher angewandten Arbeitsweisen am fr hmittelalterlichen Material versagen, mussten neue methodische Konzepte der Auswertung entwickelt werden, bei denen die berlieferten extremen Naturereignisse im Fokus stehen. Diese wurden aus historiographischen Quellen gefiltert, kategorisiert und analysiert. Dabei stellt sich einerseits heraus, dass mittelalterliche Autoren teilweise ber unerwartet genaue Beobachtungsm glichkeiten verf gten, sie aber andererseits ihre Beobachtungen nicht unreflektiert niederschrieben und keiner empirischen Genauigkeit verpflichtet waren. Insgesamt konnten anhand von Parallel berlieferung oder Vergleichen etwa 1175 Ereignisse bez glich ihrer intentionalen Nutzung analysiert werden. So bietet die Arbeit einen genauen Einblick in die Zuverl ssigkeit der Wahrnehmung und die m gliche Instrumentalisierung der Darstellung extremer Naturereignisse und ihrer Folgen in den Quellen des 6. bis 11. Jahrhunderts.