Angesichts einer fortschreitenden Urbanisierung und der ungeheuren Erfolgsgeschichte der Siedlungsform "Stadt" wird selten die paradoxe Kehrseite dieser Geschichte in den Blick genommen. Seit 5000 Jahren steht der Entstehung von St dten ihr Untergang gegen ber. Verlassene St dte sind ein geradezu allgegenw rtiges Ph nomen aller Zeiten und Regionen. Die in den Band versammelten Aufs tze unterschiedlicher Disziplinen beschreiben, wie von der Antike bis in die aktuelle Zeitgeschichte Stadtruinen wahrgenommen wurden. Ihre Interpretation, Instrumentalisierung und symbolische wie inhaltliche Aufladung verr t sehr viel ber die Kulturen, in denen diese Prozesse zu beobachten sind. In einem faszinierenden Spektrum, das vom antiken Nahen Osten, Kleinasien und Italien ber das pr kolumbianische Nordamerika und Europa des 19. Jahrhunderts bis in den heutigen Oman, Pal stina, die Mongolei, die USA oder nach Osteuropa reicht, wird die vielf ltige Deutung von Ruinen und ihre Rolle in politischen, kulturellen und sozialen Verst ndigungen und Kontroversen thematisiert. Verlassene St dte erweisen sich auf diese Weise als ein zentrales und u erst fruchtbares Thema der Kultur-, Kunst- und politischen Geschichte.